Andreas Diehlmann Band: Your Blues Ain’t Mine


Hier also der zweiter Hammer aus der kleinen Musikschmiede von Andreas Diehlmann: ADB – Your Blues Ain’t Mine. Wie auch das erste Album gibt es hier eine tolle Mischung aus Coverversionen und Songs aus der Feder von Andreas Diehlmann. Das Album hat 9 Titel und davon sind 4 wie erwähnt von Andreas Diehlmann selbst. Die Nummern sind sorgfätig ausgesucht, bleiben alle dem Bluesrock treu und trotzdem kommt keine Langeweile auf. Zur Band gehören auch Volker Zeller am Bass und der Schlagzeuger Tom Bonn – sozusagen eine eingespieltes Trio. Aufgenommen wurde das Album in kompletter Eigenregie im Mountain Meadow Studio. Wer Andreas Diehlmann kennt, weiß dass das Mountain Meadow Studio (Nomen est Omen) sein kleines Studio in Kassel ist, wo er auch schon das erste Album aufgenommen hat und interessierten Schülern Gitarrenunterricht gibt. Als Verstärkung bläst Thomas Feldmann bei „Come on into my kitchen“ die Mundharmonika. Das Album wird im verstärkten Pappcover ausgeliefert. Trotz 4 eigener Songs gibt es kein Booklet oder Textbuch.

Das Album startet mit einem Bluesstandard, der gleich die Stärke von ADB offenbart: „Come on into my kitchen“ vom  Altmeister Robert Johnson: Kraftvoll und simpel lädt ADB in die Küche ein, wo eine mir persönlich bekannte Kaffeemaschine steht. Und ehe man es sich versieht, steckt man statt in einer  Kasseler Küche im texanischen Bluesrock. Harp und Slidegitarre duellieren sich, ohne dass irgendwas auf der Strecke bleibt.  Es folgt die erste eigene Nummer „Your Blues Ain’t Mine“ mit starken Bluesrockelementen wie ein solides Riff, ein kantiger Gesang und ein prägnantes Gitarrensolo. Eine Liebeserklärung ist „I don’t wanna lose you“, die komplette Abkehr vom Bluesrock hin zu einer romantischen Rocknummer – Eine Gitarre gespielt voller Gefühle. Das muss die Frau schwach werden. Und wieder Programmänderung: Bei „I don’t know“  grooved der Funk. Das Wahwah schreit den Soul aus der Gitarre raus, um sich dann ganz schnell wieder sanft hinter einen Orgelteppich einzuordnen. „Head Down Low“ erzählt von all den Tiefen des Lebens und den gut gemeinten Rat, dass man eben den Kopf nicht hängen lassen soll. Auch wieder phantasistisch und knackig gespielte Bluesrock mit einem nicht minder fetzigen Slidesolo. Dazu immer die Stimme von Andreas Diehlmann, die ich wie ein Stück Schokolade umschreiben will: Praktisch – quadaratisch – gut! Besser kann man den Song vokal nicht interpredieren. Und dann „Little Wing“ als 2. Covernummer des Albums. Auch wenn es davon schon n Variationen gibt, muss es die n+1te Version sein. Ein phantastisches Cover, bei dem das Gitarrenspiel von Andreas Diehl vollkommen und authentisch ist. Diehlmann geht zu 100% in dem Stück auf und fügt sich selbst ideal mit dem Gitarrenspiel ein: Zärtlich und kraftvoll zugleich. Ähnlich wie die anderen Nummern von ADB auf diesem Album ist auch „Going Home“ eine starke Bluesrocknummer: Starkes Riff, kraftvoller Gesang und perfektes Solo, bei dem Andreas Diehlmann alle Register der Stratocaster zieht. Das letzte Cover des Albums ist „Soulshine“ von Warren Haynes. Auch hier ist paaren sich auf idealer Weise der raue Gesang und das Gitarrenspiel zu einer melodiös-rhythmischen Südstaatenrocknummer. Warum allerdings die von Oliver Hehemann geschriebene Nummer „F#cking Happy Blues“ mit dem Thema von „Amazing Grace“ endet, muss uns Andreas Diehlmann mal separat erklären.

Munich Talk Fazit: Wie die praktisch-quadratisch-gute Schokolade: Knackig mit süssem Schmelz – Phantastisches Bluesrock Album made in Kassel

Munich Talk Hörempfehlungung: “ I don’t wanna lose you“, weil es so gefühlvoll ist und „Little wing“, weil es eine ideale Interpredation ist.

Songliste:

1 Come On Into My Kitchen 03:12
2 Your Blues Ain’t Mine 03:47
3 I Don’t Wanna Lose You 06:57
4 I Don’t Know 04:15
5 Head Down Low 03:43
6 Little Wing 06:12
7 Going Home 03:29
8 Soulshine 06:47
9 F#cking Happy Blues 07:58

Links:

https://www.andreasdiehlmann.de

Video:

https://youtu.be/ocOOgZTkPM4


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