Andreas Diehlmann Band – Live 2019


Nach den beiden hervorragenden und auch mit überraschender Qualität eingespielten Alben „ADB“ und „Your Blues Aint’t Mine“ hier also das neue Livealbum der Andreas Diehlmann Band, das anlässlich einer Tour oder besser dem Konzert im legendären Theaterstübchen in Kassel aufgenommen wurde. Da ja Andreas Diehlmann ebenfalls aus Kassel stammt und auch ein local hero ist, war ein solches Livealbum dort aufgenommen nun keine wirkliche Überraschung. Eine Überraschung ist es aber immer wieder, mit welcher Intensität und welchem Können Andreas Diehlmann und seine Kollegen Volker Zeller am Bass und Tom Bonn am Schlagzeug die Songs präsentieren. Ohne jeglichen Schnörkel und absolut hautnah wird Blues präsentiert. Der Zeiger steht dieses Mal aber mehr auf Rock als auf Blues. Es sind 14 Nummern vertreten, 5 Songs sind gecovered und 9 Songs von Andreas Diehlmann geschrieben. Selbst die eigentlich mehr softe Nummer „Purple Rain“ von Prince geriet hier rockig. Seit dem letzten Album mag ich auch wieder „Oh Well“ des überbewerteten Peter Green, hier in der phantastischen Version von ADB. Was mir an diesem Livealbum ausgenommen gut gefällt sind die brillianten Gitarrensolos, -riffs und -licks, die aber so was von geschmeidig gespielt sind. Die Jungs von der Band nehmen sich geschickt zurück, wenn es heißt, ein Riff in den Vordergrund zu schieben und sind sofort voll da, wenn es gilt, Dampf zu machen. Der Blues selbst kommt nicht zu kurz und „Gone“ ist eine gutes Beispiel für gefühlvolle Melodien, Akkorde und Licks im guten alten 12 Takter. Bei „I don’t know“ blitzen Funk und Soul durch und mit „Hard times““ kehrt der Blues nach den Rocknummern „Your Blues Ain’t mine“ und „I don’t know“ wieder zurück. Die Andreas Diehlmann Band verwendet geschickt Elemente von ZZTop oder auch Stevie Ray Vaughan ohne diese wirklich in den eigenen Songs zu kopieren. 

Munich Talk Resumee: Im Prinzip ist es ein Best-Of-Album, aber best-of hat den Makel des Verramschens. Hier wird nicht verramscht sondern live eingetütet und das nicht zu knapp. Blues vom Feinsten mit einer gehörigen Portion Rock. Im Gegensatz zu einigen anderen neuen Produktionen auf dem Markt ist dieses Album pur, geradlinig und hautnah aufgenommen, wie es sich für den Blues gehört.

Munich Talk Hörtipp: Die Leichtigkeit von „All Along the Watchtower“ und die Schwere von „Hard Times“

VÖ: 1. März  2019 und erhältlich über https://www.andreasdiehlmann.de/shop oder den allgemein bekannten MP3 Verkaufsplattformen

Titelliste:

1 Oh Well
2 Come On And Get It
3 Gone
4 Your Blues Ain’t Mine
5 All Along The Watchtower
6 I Don’t Know
7 Going Down
8 Rita
9 Hard Times
10 Opposites Attract
11 Head Down Low
12 Gonna Raise Hell
13 Hey Joe
14 Purple Rain

Links:
https://www.andreasdiehlmann.de/

Video:


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