Neilson Hubbard: Cumberland Island


Wenn man die neueste CD „Cumberland Island“ von Neilson Hubbard das erste Mal in den Player steckt und hört und wenn man das Glück hat, dass in diesem Moment die Sonne hell und warm scheint, dann kann es Einem so vorkommen, dass man auf Cumberland Island, der größten der Sea Islands vor der Atlantikküste von Georgia in den USA mit einem wildromantisches Terrain, gelandet ist. Das Album erklärt sich nicht mit Worten und Fakten, sondern mit musikalischen Bildern vor dem geistigen Auge des Hörers. Neilson Hubbards neues Album „Cumberland Island“ ist – mit insgesamt zwölf Songs – das erste seit zwölf Jahren.

Das Album im einfachen Pappcover kommt mit einen Booklet, wo man alle Texte und das Aufnahmeteam nachlesen kann. Die Songs sind ausnahmslos auf eigene Feder und gelegentlich haben die Teamkollegen beigesteuert. Im Album selbst ist die Erklärung zu diesem beeindruckenden Album nachzulesen: Nach seiner Hochzeit im September 2016 brachte Hubbard seine neue Ehefrau zu diesem verlassenen Ort und damit begann die Entstehung von „Cumberland Island“. Ein bescheidenes Epos, das innerhalb einer Woche aufgenommen wurde. Es ist von derber Schönheit mit Spuren, die von verlorener und wieder gefundener Liebe erzählen, von erhabenen Träumen und gebrochenen Versprechen. Seine Stimme ist intensiv und spirituell verwoben mit Americana-Melodien. Die Insel und die Hinterlassenschaften der spanischen Konquistadoren, nämlich die Gebäude und die mittlerweile verwilderten Pferde bestimmen das Bild. Außerhalb der touristischen Spuren fanden Hubbard und seine Frau eine durch Hitze und Ruhe bestimmtes Paradies vor. Und genau das war die Stimulanz für diese Songs.

Aber es gibt auch schnelle Songs wie „That was then“ sind Erinnerungen, als wir noch jung und dumm waren. Auch „If the sun comes up tommorrow“ ist einer der schnelleren Songs. Es beginnt mit Gesang und akustischer Gitarre. Dann ein bisschen Rhythmus mit dem Schellenring. Dazu gesellt sich die Lapsteel Reso und ein bisschen Piano und schon ist man drin in einer flotten Liebeserklärung im Countrystil. “How Much Longer Can We Bend” ist eine langsame Ballade über Selbstzweifel und die Frage, wie lange man sich verbiegen kann, bevor man (zusammen-)bricht.  Der obligatorische Fluß kommt in „Oh black river“ zur Geltung: Sünde – Reinigung – Heilung im spirituellen Sinn. Die Countryfiddel bringt das tragende Stilelement

Produziert wurde das Album von Hubbard zusammen mit Ben Glover und mit Unterstützung von führenden Nashville Session Musikern wie u.a. Will Kimbrough, Joshua Britt, Eamon McLoughlin und Dean Marold. Das Album gräbt ältere Songs aus wie „Save You“ und bringt neues Material mit Tracks wie „Don’t Walk Me Through This World On My Own“ und “My Heart Belongs To You”. Beides erinnert an die gedämpfte Intimität und die scharfsinnige Tiefe von Tom Waits. Die Nummern sind akustisch eingespielt. Westerngitarren, Labsteel und viel Hall klingen wie Melodien aus den benachbarten Blue Ridge Mountains. Wenn die Trompeten aus dem Hintergrund treten, ist es als wenn eine amerikanische Eisenbahn langsam auf einen zukommt und vor allem mitnimmt. Er schreibt Songs mit einem cineastischen Blick, wenn es um Landschaft geht – kaum überraschend für einen versierten Fotografen und Filmemacher.

MunichTalk Resümee: Ein phantastisches Album purer amerikanischer Machart und Bildern, wie sie nur in USA entstehen können. Country – Americana – Folk vom Feinsten

MunichTalk Hörtipp: Cumberland Island – Der Titelsong als repräsentativer Song mit allen Stil- und Textelementen des ganzen Albums und „My heart belongs tou you“ weil es megaromantische Erinnerung ist. Und natürlich „That was then“, weil es zur schnelleren Garde des Albums gehört.

Tracklisting:

  • Cumberland Island
  • Save You
  • My Heart Belongs to You
  • Can’t Look Away
  • Don’t Make Me Walk Through This World on My Own
  • If The Sun Comes Up Tomorrow
  • That Was Then
  • How Much Longer Can We Bend
  • Let It Bleed
  • Oh Black River
  • For My Love

Videos:

Informationen zum Album

NEILSON HUBBARD – Cumberland Island (Proper Records/H’ART) VÖ: 19.10.2018

Links

www.neilsonhubbard.com

www.proper-records.co.uk

 


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