Ganz neu in den Regalen ist das Album „The Worried Man“ von T.G. Copperfield. Es erschien genau genommen am 17. Dezember und rechtzeitig für den Gabentisch des bluesorientierten Hörer. Es ist das 2. Soloalbum von ihm, über das erste Album hat MunichTalk ja bereits berichtet. Das Album kommt im Pappcover und es erfreut den Redaktör immer, wenn reichlich Material zum Lesen und Schauen dabei ist. In diesem Fall ein Booklet mit den Liedtexten und reichlich Produktionsdaten. T.G. Copperfield gibt sich auf dem Bildmaterial wieder als der ‚Lonesome Blues Man“, ein Image, dass er gut für sich pflegt. Er ist natürlich nicht alleine auf dem Album zu hören. Unterstützt wurde er von dem Bassisten Michael „Don Karlos“ Karl und dem Drummer Michael „Air“ Hofmann. Das Album bietet natürlich auch Songs und zwar insgesamt 12 Songs aus der Feder von T.G. Copperfield und „Enjoy the silence“ von Martin Gore, besser bekannt als der Sänger vom Depeche Mode.
Das Album beginnt fulminant mit „Evil Eye“ und handelt von einem Jungen, der auf alles pfeift. Der zweite Song „Something wrong“ ist dann ähnlich gestrickt – eingängiger gitarrenlastiger Rock bombastisch aufgezogen. Selbst wenn es falsch läuft, kann man der Sache was Positives abgewöhnen „…but I like it somehow“. „Down in the mud“ hat jetzt mehr Bluestouch und handelt von den Abgründen der Selbstaufgabe oder der Messies. Bereits hier stellt der Hörer fest, dass sich in diesem Album mehr Copperfield befindet als es im vorherigen Album „T.G. Copperfield“ der Fall war, was unter der Last des Produzenten nahezu erstickte. Jetzt gilt: Wo Copperfield drauf steht ist auch Copperfield drin: Gesang Copperfield, Gitarre Copperfield, Produzent Copperfield. Auch die Electric Band mit Don Karlos und Air macht sich positiv bemerkbar und hilft dem Album, seine eigene Gangart einzunehmen.
„Love somebody“ und „Who will stop the rain“ sind langsamer Gangart und Reminiszenzen der amerikanischen Popmusik der 70er und 80er. Melodiöser Gesang, bombastischer Sound à la „Kansas“ oder „Boston“. Bei „Back cat voodoo spell“ heißt es: Vorsicht, die Damen! Sonst erliegen Sie dem Zauber des Herren Copperfield. Auch hier gilt wieder: Bombastischer Gitarrenrock, einfach eingefädelt aber mit dem gewissen „Mojo“. All der „Mojo“ nützt aber nichts, wenn dann doch jemand anders zu Hause kocht und es nicht mal schmeckt. „Who’s that cooking in my kitchen“ greift in funkiger Weise das Thema des Gehörnten auf, der nicht mal in seiner Küche der Herr ist. Wer den Text von „Black Horse“ sucht, sucht vergeblich. Ist nämlich ein Instrumental im Stile der Italo-Western. Und hier ist er wieder der Lonesome Cowboy, wie er am Lagerfeuer seine Gitarre zupft. Den offiziellen Abschluss des Albums ist der Titelsong „The worried man“, eine Ode an den immer wachen Kämpfer, seine Zweifel und seine Rückkehr in die Gesellschaft, die mit unter nicht immer von Vorteil ist, wenn man eigentlich Wände einreissen will. Musikalisch mit viel Pathos sprich Hall und Echo umgesetzter Rocksong
Nicht alles was glänzt, ist wirklich Gold. Einen kleinen Kritikpunkt zu einem ansonsten perfekten und eigenständigen Album muss geäußert werden. Ich würde mir wünschen, wenn T.G. Copperfield ein wenig mehr Power und Emotion in seine Stimme packt und seinem Gitarrenspiel entgegensetzt. Die Gesangsparts sind toll, melodiös wie es die Rockband in den 70ern und 80ern vorgemacht haben, aber dazu braucht es auch ein wenig mehr Spannung. Der secret track am Ende des letzten Songs, also gleich nach „The worried man“, ist „Enjoy the silence“ und dafür eine kleine Überraschung. Auch wenn es tendenziös nicht in den Stil des rockigen Albums passt, setzt es perfekt die Stimme von T.G. Copperfield in Szene: Melodiös und zerbrechlich.
MunichTalk Tipp: „Down in the mud“- erdiger Bluesrock und „Who’s that“ – eine geile Electric Band.
MunichTalk Resumé: Endlich ein eigenständiges Soloalbum von T.G Copperfield voller Rockmusik, die zwischen 70er Pop, Rock und Blues pendelt, um sich dann beim Rock einzunorden.
Leider ist die Webseite http://www.tgcopperfield.com/ bezüglich des Albums noch nicht aktualisiert. Aber an den einschlägigen Onlinemusikdealern ist das Album bereits bestellbar.
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