Kai Strauss – Getting Personal


Hier also das neueste Album „Getting Personal“ von Kai Strauss, dem Gewinner der German Blues Awards 2016 – Sparte BEST BAND. Hinter Kai Strauss stehen aber auch die Electric Blues Allstars und speziell hier auf dem Album eine Reihe von bekannten Special Guests, die wir der Reihe nach mit den Songs vorstellen. Das Album wurde Anfang 2017 eingespielt und ist offiziell seit Anfang Mai in Handel erhältlich. Es kommt in einen Softcase mit den typischen Blues Schwarz/Weissfotos und einem ausführlichen Lineup der Band und Special Guests. Kai Strauss offeriert uns auf dem Album 11 Songs, die alle aus seiner Feder bzw. aus der Feder seiner Bandkollegen oder von Tommie Harris stammen.

So mancher mag denken – Aha, wieder ein deutsches Bluesalbum auf dem Markt. Weit gefehlt, denn Kai Strauss tanzt hier auf mindesten zwei Hochzeiten. Er versteht es, in einem Song allein durch das Solo der Gitarre oder den aus dem Hintergrund auftauchenden Bläsersatzes einen Song innerhalb nicht mal eines Taktes vom Blues zum Soul oder umgekehrt zu fahren. Dazu seine Stimme, die ebenfalls und immer wieder die spannende Gradwanderung zwischen Blues und Soul, also R&B im allerweitesten Sinne, macht. Das Album startet mit „The Blues is Handmade“, astreiner Chicagoblues mit warmer Orgel, harten Gitarrenlicks und schon treiben die Bläser den Zuhörer nach Memphis. In „Did Your Wrong“ ist die Fahrtrichtung eindeutig: Memphissoul mit den horn arrangements von Sax Gordon, Alex Lee-Clark, Brian Thomas und Martino Boni Beadle. Und kaum hört man man Thomas Feldmanns Harp in „I ain’t buying it“, sind wir wieder beim Chicagoblues. Intoniert der Osnabrücker Kai Strauss seine Strat, glaubt man sich im harten Texasblues.

Mein Favorit ist aber „I  can’t wait“, rhytmischer Blues mit der warmen Stimme von Big Daddy Wilson – Gefühlvoller geht es nicht mehr: „I can’t wait pretty Baby to hold you in my arms“. Dazwischen immer wieder schnelle Boogies wie der quasi Titelsong „Getting Personal“, der zwischen Texasblues und Swing hin- und herbounced. „Blues for Anne“ ist ein Slow Blues, wo wir Tony Vega beim Gitarrensolo hören und Henrik Poulson am Bass und Mads Anderson am Schlagzeug zu finden sind. Die beiden Letzteren sind vielgefragte Begleit- und Studiomusiker. Ein echter Allstarssong.

Das Album glänzt durch Kai Strauss sein abwechslungsreiche Auswahl vom Songs, die sich alle zentrisch um den Chicagoblues herum tummeln und jeweils interessante Ausflüge in andere musikalische oder geografische Gegenden der amerikanischen Blues und Soul erlauben. Wer es abwechslungsreich mag, dem empfehle ich mal in das Album reinzuhören oder auch auf eines der Kais Strauss Konzerte im Sommer zu gehen.

Track list:

1.  The blues is handmade
2.  Get the ball rolling
3.  Did you wrong
4.  I ain’t buying it
5.  I can’t wait
6.  Getting personal
7.  Quick buck
8.  What you do
9.  This game ain’t worth playing no more
10.  Gotta let you go
11.  Blues for Anne

http://www.electricbluesallstars.com/

 


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