Das ist eines der Geheimnisse der USA, Totgesagte leben oft länger und besser als je zuvor. Das gilt wohl auch für die Motorcity; in den letzten Jahren am Boden zerstört, entwickelt sich die Kulturszene neu und/oder reorganisiert sich. Das gilt erst recht für die Musikszene.
Thornetta Davis, The Queen of Detroit Blues, präsentiert Ihr neues – drittes – Blues- und Soul-Album.
Noch nicht von Thornetta gehört? Dann wird es wie bei mir höchste Zeit.
Geboren wurde Sie in 1963 und entwickelte sich bereits als 15jährige zu einer respektablen Blues- und R&B-Sängerin. Nach einigen Engagements wurde sie als Background Sängerin von der regionalen Soulband Lamonte Zodiac and the Love Signs die sich später in die Chisel Brothers umbenannte verpflichtet. 1991 übernahm sie den Back-Up Singer Part bei Big Chief einer bekannten Grunge Band aus Ann Arbor.
Als sich Big Chief in The Chisel Brothers featuring Thornetta Davis umbenannten erhielt sie ihre ersten Plattenverträge als Sängerin. Es entstanden die Alben Sunday Morning Music (1996) und Shout out to the Dusthuffer (1998). Sie gewann zwei Detroit Blues Awards und bekam hervorragende Kritiken für ihre Stimme, den Ausdruck und die Performance im Allgemeinen.
Das wiederum führte dazu, daß sie im Lauf ihrer Karriere mit Musikern wie Ray Charles, Gladys Knight, Smokey Robinson, Etta James, Buddy Guy, Koko Taylor, Junior Wells, Lonnie Brooks, Johnnie Johnson, Bob Seger, Bonnie Raitt, Katie Webster und anderen Größen zusammenarbeiten konnte. Tourneen u.a. in Europa runden das Bild ab.
Es hat etwa 20 Jahre gedauert bis Thornetta Davis mit Honest Woman erneut in den Ring tritt. Die Sängerin die für ihre klare, sanfte, kräftige Stimme und ihre Performance berühmt ist wird mit dieser CD nicht nur Detroit begeistern sondern ihre Fans in aller Welt aufrütteln und neue hinzugewinnen. Die Art wie sie mit Blues-, Soul-, R&B-, und Gospel-Musik umgeht ist ein Alleinstellungsmerkmal.
Ich empfehle Songs zu hören wie den deltaorientierten Opener When my Sister sings the Blues. Für den Up-Tempo Blues I gotta sang the Blues konnte sie keinen Geringeren als Kim Wilson gewinnen, beim funky Blues Gospel Set me free haben Larry McCray and Band ihr Können beigesteuert. Darüber hinaus wird sie von hervorragenden detroiter Musikern begleitet.
Thornetta Davis hat mit Ausnahme des Openers sämtliche Songs der CD geschrieben.
Das Album reißt uns mit – keine Minute der Langeweile, des immer wieder gehört Habens, des Abflachens! Es ist spannend, frisch, glaubwürdig und von einer Sängerin präsentiert die den Anspruch HONEST WOMAN glaubwürdig für sich in Anspruch nehmen kann!
Was mir fehlt? Thornetta Davis auf unseren Bühnen!
Thornetta Davis – Honest Woman (2016)
Sweet Mama Music (Self Produced)
Tracklist
1- When My Sister Sings the Blues
2- I Gotta Sang the Blues
3- That Don’t Appease Me
4- Set Me Free
5- Shadow
6- I Need a Whole Lotta Lovin to Satisfy Me
7- I’d Rather Be Alone
8. I Believe (everything gonna be alright)
9- Sister Friends Indeed
10- Get Up and Dance Away Your Blues
11- Can We Do It Again
12. Honest Woman
13. Feels Like Religion
(BK)