Ron Hacker gehört zu der Sorte von Musikern die ich außerordentlich gern vorstelle. Bei uns nicht oder kaum bekannt, in ihrem Umfeld aber sehr beliebt und gefragt – also die ‚Hidden Champions‘.
Hacker hat nach eigenen Angaben den Bezug zum Blues 1956 im Alter von elf Jahren bekommen. Beeinflußt wurde der Autodidakt der sich das Gitarrenspiel selbst beibrachte durch die Musik von Elmore James, Howlin‘ Wolf, Muddy Waters, B.B. King und Jimmy Reed.
Ron entwickelte sich zum Blues Man der Stadt, der er immer treu blieb – San Francisco und der Bay Area Region. Er spielte in allen wichtigen Clubs der Region und trat bei den wesentlichen Festivals – u.a. bei den auch bei uns bekannten wie dem Monterey Jazz Festival und dem San Francisco Blues Festival – auf.
Bislang hat Ron Hacker neun Alben vorgelegt (No Pretty Songs, Bar Stool Blues, I Got Tattooed, Backdoor Man, Burnin’, Live In Holland, Mr. Bad Boy, My Songs und Filthy Animal). Mit „LIVE AT THE OLD U.S. MINT“ dürften es damit zehn Alben geworden sein.
Ich habe Ron Hacker vor etwa fünfzehn Jahren kennen- und schätzen gelernt als ich zufällig ein Exemplar seiner CD ‚Barstool Blues‘ in die Hände bekam und sofort von seinem Gitarrenspiel (stark slide orientiert) und seiner ruhigen mitreißenden Stimme begeistert war. Ron spielt deftigen Blues mit teils kräftigen Rockanleihen.
Seit dieser Zeit warte ich regelmäßig ungeduldig auf seine nächste Veröffentlichung. Eines ist für mich klar, Ron Hacker ist ein Mann der sich und seiner Musik über die Jahrzehnte treu blieb – er spielt wesentlich eigene Stücke mit klaren sozialen und politischen Aussagen.
Ausgerechnet er muß wohl seinen angestammten Wohnsitz in San Francisco verlassen. Durch das naheliegende Silicon Valley haben sich die Mieten so stark nach oben verändert, daß sie für Durchschnittsverdiener nicht mehr bezahlbar sind.
In dieser Situation legt Ron Hacker nun seine in der „Old U.S. Mint“ (New Orleans) im April 2016 aufgenommene Live CD vor. Aus drei Sets wurden jeweils vier Stücke ausgewählt und auf der CD veröffentlicht. Anders als auf den bisherigen Alben spielt Hacker überwiegend Trditionals und Cover ein. Vertreten sind u.a. Songs von Little Walter, Willie Dixon, Slim Harpo und anderen Größen. Eines ist absolut sicher, Langeweile kommt nicht eine Sekunde auf.
Der Blick auf das Line Up der einzelnen Sets löst dann auch die Frage, wer denn die im Titel angekündigten ‚Freunde‘ sind:
Set 1: Johnny Sansone (großartiger Harmonika- und Akkordeonspieler)
Set 2: Nancy Wright (herausragende Saxophonspielerin, tätig für jede Menge bekannter Bands), John Fohl (mir bekannt als langjähriger Gitarrist bei Dr. John)
Set 3: Jason Ricci (Top Harmonikaspieler der heutigen Generation)
Mit Ron Hacker und diesen „Freunden“ kann man nichts falsch machen – das ist mit viel Spaß und Engagement vorgetragener lebendiger Blues. Anhand der Reaktionen der Clubbesucher bin ich offenbar nicht der einzige dem das Album richtig gut gefällt.
Einen guten Eindruck von Ron Hackers Musik erhaltet ihr, wenn ihr seine Website http://www.ronhacker.com/ronhacker.com/Welcome.html öffnet und euch das Video anschaut – viel Vergnügen dabei.
Wer Interesse an der CD und ein Problem mit dem Finden einer Bezugsquelle hat, kann sich gern bei der Redaktion oder mir melden – wir helfen gern.