Text: Mario Bollinger
Drumroll please: Change of Pace ist nun das dritte neuere Album von Andrew Trubes und Anthony Farrell unter dem Ardent Label und markiert auch gleichzeitig den Ausstieg der beiden Musiker aus JJ Grey&Mofro. Wie sie mir mitgeteilt haben, wollten sie sich auf die eigene Band und auf andere Projekte konzentrieren. Es ist musikalisch die Fortführung der beiden vorherigen Alben Heaven on Earth und Accumulator. The Greyhounds liefert eine Mixtur aus afroamerikanischen Soul und und angloamerikanischen Texas R&B ab, die höchst spannend ist. Weder die Webseite der Greyhounds noch das vorab gelieferte Downloadalbum bietet allzu viel Information über die beiden Herren. Das Album spiegelt aber die Arbeit der beiden Musiker als Songwriter für Susan Tedeschi und Derek Trucks, als Duo seit deren erstes Album Liberty und als Mitglieder von JJ Grey&Mofro wider.
Das Album Change of Pace ist nun seit 29. April 2016 auf dem Markt und erscheint am 24. Juni z.B. bei jpc auch in Deutschland. Der andere gängige Onlinehandel hat derzeit noch Erstlieferbestände. Es sind 13 Songs dabei, wobei 3 Songs bereits auf dem Livealbum Heaven on Earth zu hören waren. Von daher kann ich den Titel „Change of Pace“ nicht ganz so hinnehmen, da ich mir doch ein bisschen mehr Weiterentwicklung erwartet hätte. Der Titel bezieht laut dem Pressetext mehr auf die Situation in der USA und der Welt insgesamt. Die polarisierende Position, man sei entweder für die eigenen Seite oder man ist dagegen, hilft nicht weiter. Laut Trube müssen wir aufwachen und uns um uns und die Welt kümmern. In der eindringlichen langsamen Soulnummer Walls fordert Greyhounds daher auf, die Wände niederzureißen, die wir zwischen uns aufgebaut haben. B sizzle fragt, wie oft man noch wegschauen möchte, bevor man die Hand hebt.
Es fällt schwer, einen Favoriten auf dem Album zu lokalisieren. Spannende Nummern sind auf alle Fälle Devil’s Eye und Moon Shadow. Aber mein Tipp sind die bereits schon mal erschienen Nummer Cuz I‘m here als immer wieder schöne Ballade mit der ausdruckvollen Stimme von Anthony Farrell oder Check the Gas mit Trubes typisch rauhen Gitarrenspiel. Ebenso cool ist Change of Pace, das sich schwer einordnen lässt. Gettin‘ out live ist ein perfekt durcharrangiertes Stück mit geloopte Gesangspassagen, dass einen schnell ins seinen Bann zieht. For You überzeugt mit dem immerwährenden Duett der Trubesgitarre, die laut Pressemitteilung wohl aus dem Trödel stammt und dem Sound von selbst zusammengelötetem Keyboard von Farrell. Überhaupt überstreifen Greyhounds so ziemlich alle Genres aus dem Süden der USA: Soul, R&B, Country/Folk immer mit einem unkonventionellem Arrangement. Das ist die typische Handschrift der beiden Herren Trubes und Farrell, die sich durch alle Alben zieht. Man mag es oder man ist dagegen. Daher bitte einen Change of Pace!
Das Promotionvideo ist ebenso unkonventionell wie die Band selbst und erinnert mehr an die B-Movies der 50er Jahre
Über die USA sind CD und LP bereits beim Label Ardent Music erhältlich http://bit.ly/1VGt1PG