Spitzt die Ohren, dehnt das Tanzbein und sagt es weiter: 2015 findet das SORF am 19. und 20. Juni auf dem Gelände der ehemaligen Ami-Kaserne in Mietraching bei Bad Aibling statt.
Neben einer Open-Air-Stage vor der großen Fliegerhalle, auf der sich regionale Acts und Newcomer tummeln, gibt es auch wieder eine spektakuläre Hauptbühne in der Halle. Die Bands 2015 können unterschiedlicher nicht sein. Mit WANDA und KOMMANDO ELEFANT ist Österreich prominent vertreten. SCHAFE & WÖLFE glänzen mit Rap und SICA aus Italien laden zum Tanzen ein. IVAN IVANOVICH & THE KREML KRAUTS bringen den SORF’lern die Balkan Beats näher. Schließlich wird es Samstag Nacht nochmal elektronisch mit MEGA! MEGA!. Eines der besten Line-Ups der letzten Jahre – wie wir finden!
2015 trumpft das SORF mit einem Kindernachmittag auf. Am Samstag den 20. Juni gibt es neben toller Musik und unserem Bazar auch ein großes Areal für Kinder. Die Kleinen erwartet eine Hüpfburg, spannendes Torwandschießen, ein großer Fußballkäfig und viele Überraschungen. Zudem findet am Samstag auch der „STAND UP 2015 – Stell dich gegen Armut“ auf dem SORF Gelände statt.
Und jetzt ohne Umschweife die Top Acts des SORF 2015: Über Liedfett und Ivan Ivanovih and the Kreml Krauts haben wir schon berichtet. Hier also auch Wanda und Mega! Mega!
Wanda:
Wanda, aus Wien haben sich Ende 2012 gegründet. 2013 erobern sie die Wiener Indie-Szene durch begeisternde Live-Shows im Sturm und werden schließlich von Problembär Records gesigned. Anfang 2014: eine erste Single („Schickt mir die Post”), welche im Handumdrehen ein Heavy Rotation Hit bei fm4 und auf GoTV wird. Nur zwei Monate nach „Schickt mir die Post” eine zweite Single („Auseinandergehen ist schwer”) und wieder ein Volltreffer; selbst München konnte sich kurz darauf dem Charme der fünf jungen Wiener nicht erwehren, das Deutschland-Live-Debüt geriet zum Triumphzug. Spätestens jetzt war klar:
Wanda sind definitiv kein One-Hit-Wonder und auch kein blutleerer Hype. Das Debüt-Album “Amore” erschien am 17.10.2014. Die erste Tournee Ende 2014 war nahezu komplett ausverkauft.
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Mega! Mega!
Aha, sodann: Mega! Mega! also. Nun gut. Eine Spur kleiner ging es nicht? „Na klar ist der Bandname reiner Größenwahn!“, sagen sie selber. Und dazu: „Warum denn auch nicht?!“ Womit eines ganz zu Beginn schon mal klargestellt wäre: Das Duckmäuser- und Drückebergertum ist ihre Sache nicht. Schon gar nicht das in der heutigen Indie-Szene so verehrte, larmoyante Betrachten der eigenen Schuhspitzen. Was ist noch mal das Gegenteil von Shoegazing? Eben das hier. Eben: Mega! Mega!. Mal schnell die Dinge klarstellen. Mit der Draufgänger-Brille die eigenen Geschichten vom Wochenende sezieren, darin Potenzial und Pointen entdecken – und schon schreibt man einen Song über das Glück der kostenlosen zweiten Person bei der Monatskarte der Berliner Verkehrsbetriebe. Der im Ergebnis auch noch fetzt wie ein Frettchen in der Ranz, und voller Wortwitz die Absurditäten des Alltags skizziert. Im Prinzip könne alles zu einem Song werden, finden sie. Es muss nur etwas dran sein an der Geschichte, das bewegt, berührt, vertraut erscheint. Denn wenn man schon auf Deutsch singt, spricht, rappt, kodderschnauzelt, dann sollte der Text für den Zuhörer eine Verbindung herstellen können. Sonst wär das mit den Texten ja auch Quatsch.
Zugegeben: Im ersten Moment wird man irritiert, fühlt sich fast ein bisschen verschaukelt, man sucht nach dem Kern, dem Wesen dieser Band. Ist das noch lustig oder schon von ätzendem Humor? Sind sie als Band, als Typen, tatsächlich so eigensinnig, wie ihre Musik dies vermuten lässt, oder wissen sie nur um das strategisch sinnvolle Element des Individualismus? Legen sie es darauf an, diese sau-elegant verdichteten, zugleich angenehm ungehobelt rausgehusteten Straßenhits für Straßenkids gleich in Reihe auszubaldowern, von denen locker jeder zweite das deutsche Kofektionsradio gründlich aufmischen würde? Oder haben sie einfach nur Glück, dass der Musikgeschmack der vier Mitglieder so weit auseinander liegt, dass als Schnittmenge zwangsläufig ein räudig bellender Genre-Bastard entstehen muss? Ist ihnen bewusst, mit welcher Lässigkeit sie ihre kantigen Songschubdüsen mit einem ungeheuer gut funktionierenden, subtilen Smash-Hit-Gen aufladen?