Text: Mario Bollinger
Spätestens seit der Tour mit ZZTop ist die Ben Miller Band dem Blueshörer ein Begriff. Mich und die ca. 4000 Besucher des Konzerts zum Tollwood-Festival haben die 3 Herren sofort ab dem ersten Stück begeistert. Die Ben Miller Band stammt aus Joplin/Missouri und lieferte nun mit „Any Way, shape or Form“ im August 2014 ihre bereits vierte CD ab, wobei aber hier nur diese letzten zwei CDs erhältlich sind. Auf der CD sind 13 Songs eingespielt, die sich immer wieder um eine außergewöhnliche Instrumentierung drehen. „Any Way, Shape or Form“ oder auch: Der Zweck heiligt die Mittel: Waschzuberbass, Waschbrett und akustische Gitarren kombiniert mit anderen außergewöhnlichen Dingen wie Löffel und alte Telefonmikrofone. Der Sound ist rhythmisch, sehr dem Bluegrass oder Delta-Blues angelehnt. Um den Sound dieses Mal etwas abwechslungsreicher zu gestalten hat der Producer Vance Powell, der auch für Wanda Jackson, Buddy Guy oder Jack White arbeitete, der Ben Miller Band den Lapsteelgitarristen Chad “Gravy” Graves zur Seite gestellt. Chad Graves bringt klare Countrystrukturen in den rauhen Ben Miller Sound. Für meinen Geschmack ist die die Lapsteelgitarre aber etwas zu dick aufgetragen. “I feel for you”, „Tinkle Toes“ oder auch die etwas straffere Nummer „No War“ sind solche typischen Songs im neuen Sound. Die Inhalte von der Ben Miller Band drehen sich um das ländliche Leben und vielen Auseinandersetzungen im Leben. So beschreibt “Prettiest Girl“ den vergängliche Appeal einer Dorfschönheit, über die dann alle lachen, weil der Dorftanz dann doch irgendwann auch für sie vorbei ist.
Die authentischeren Ben Miller Band Stücke sind aber jene, wo die ungebändigte Kraft des Country Blues und Hillbillys sich mit dem Einfluss der Mentorenband ZZTOP vermischt. Mit „You don’t know“ geht es mit Vollgas zu Sache: Treibender und slidender Gitarrensound verbunden mit laut schreienden Harmoniegesang. „Hurry up and Wait“ startet mit einem kernigen Riff auf einer der exotischen Gitarren von Ben Miller, fetzige Slidelicks werden von ihm eingeworfen bis hin zum letzten Ton. “Skidoo“ klingt wie ein Vaudevilleliedchen aus den 20ern des letzten Jahrhunderts. „Burning Building“ setzt wieder massiv in der rhythm section Löffel und Waschbrett ein. Schneidende Gitarrenriffs unterstützen den harten, rhythmusgetriebenen Sound. „Cuckoo“ ist die Weiterführung mit tollen Verfremdungseffekten. Mein Tipp ist „The Outsider“, wo mal zur Abwechslung das Banjo den Sound wesentlich beeinflusst. Durch das dazugehörende Video auf Youtube wurde ich nach dem Münchner Konzert wieder erneut auf die Band Miller Band aufmerksam.
Die Band geht im Sommer auf Europatour und wir werden von einem der Konzerte berichten und ein Interview mit Ben Miller wird uns hoffentlich diese außergewöhnliche Band noch etwas näher bringen.
Erschienen ist “Any Way, Shape or Form” bei NewWestRecords, wo noch mehr außergewöhnliche Musiker aus dem Bluegrass- und Folkbereich unter Vertrag sind. Es lohnt sich, auch da mal vorbeizuschauen.
http://www.newwestrecords.com/
6/26 – Le ZENITH PARIS – Paris, France w/ ZZ Top
6/27 – Roots in the Park Festival – Utrecht, Netherlands
6/28 – Parkpop – The Hague, Netherlands.
6/30 – Ancienne Belgique – AB – Brussels, Belgium
7/2 – Spandau Citadel – Berlin, Germany w/ ZZ Top
7/5 – Bluetone – Straubing, Germany w/ ZZ Top
7/7 – Backstage Werk – Munich, Germany
7/9 – Live at Sunset – Zurich, Switzerland w/ ZZ Top
7/10 – Open Air – Balingen, Germany w/ ZZ Top
7/11 – Blues-Garage – Hannover, Germany
7/12 – Pitcher – Rock’n’Roll Headquarter Düsseldorf – Germany
7/18 – Welcome to the Village Festival – Leeuwarden, Netherlands
7/19 – Paradiso Amsterdam – Amsterdam, Netherlands
7/24 – Valkhof Festival – Nijmigen, Netherlands
7/25 – Totaalfestival Bladel – Bladel, Netherlands
7/26 – Zwarte Cross – Lichtenvoorde, Netherlands
7/28 – Cyprus Avenue – Cork, Ireland
7/29 – Dolans Pub – Limerick, Ireland
7/30 – Workmans Clubnights – Dublin, Ireland
8/1 – The Borderline – London, UK
8/2 – Cambridge Folk Festival – Cambridge, UK