Text: Mario Bollinger
Seit 6. März 2015 ist sie nun raus. Die Neue CD CLAIM von Jesper Munk, erschienen bei Warner Music Group. Jesper Munk hatte mit seinem Erstlingswerk für Aufmerksamkeit gesorgt und umso mehr ist man gespannt, ob er seinem „Anspruch“ gerecht wird. Auf der CD sind 14 Songs und auf der Bonus CD sind weitere 8 Lieder drauf. Als Produzenten treten Jon Spencer, Mocky, Sepalot, Rainer Germann und Jesper Munk in Erscheinung. Mit der CD gibt es ein Booklet mit nur Bildern, die das wiederspiegeln, was es auf der CD zu hören gibt. Garagenatmosphäre. Und beim ersten Hören schleicht sich erst mal ein Deja-Vu-Erlebnis ein. Warum? Weil man oberflächlich gehört zu viele Soundparallelen zum Erstlingswerk wiederfindet. Aber die 4 Produzenten haben auf der neuen CD auch deutlich ihre Spuren hinterlassen. Von Jon Spencer sind die harten Songs eingefädelt: Gängige, schwere Riffs und Jesper Munks Stimme immer wieder mit Soundeffekten überzeichnet, obwohl er das nicht nötig gehabt hätte. Aber immer dann, wenn Jesper Munk melodisch zum Singen anfängt, nimmt auch die Spannung zu. Zugegeben, diese CD muss man mehrmals anhören. Dann fallen dem Hörer auch die subtilen Arrangements auf, die halt zu leicht von der überzeichnetet Stimme übertüncht werden. Ein sehr schönes Stück, weil frei von Effekten, ist „Guilty“ aus der Feder von Randy Newman. Immer wenn das Stück auf einem hartes Gitarrenriff oder schwere Rhythmen basiert, erkennt man die Handschrift von Jon Spencer. Die Stücke sind dann so, wie man es von Jesper Munk kennt: Sparsam instrumentiert und musikalisch schwer einzuordnen zwischen Garagenblues, Jazz und R&B. Schubladendenken kann man hier vergessen, offene Ohren sind angesagt. Auch „Cold Water“ gehört zu meinen Favoriten, weil es sorgsam und interessant arrangiert ist. Viele Songs hat Jesper Munk selbst komponiert und arrangiert. Zusammen mit Sepalot und Mocky wird hier mit Songs wie „Shakespeare & Heartbreak“ ein melodisch ruhiger Gegenpol zu Stücken wie „Courage for Love“ gebildet Überhaupt war es überraschend, dass er Jon Spencer als Arrangeur gewonnen hat, der aus der Noise Rock oder Garagenbluesszene stammt. “Takes Two“ ist voll mit Klangeffekten, die auf wenigen puristischen Instrumenten basieren. Mir gefällt der 2. Teil der CD daher auch wesentlich besser als die 1. Hälfte.
Auf der Bonus-CD findet man unter Anderem 3 Liveversionen von Stücken seiner ersten CD und noch 4 neue Stücke und eine weitere Liveversion von „Takes Two“, das Jesper Munk zusammen mit Clemens Finck von Finckenstein an den Drums und Rainer Germann am Bass genau so spannend wie in der Studioversion präsentiert.
Das Album erscheint als Single „Courage for Love“, als CD Album „Claim“, als Fanbox „Claim“ und als Vinyl Album „Claim“
Tourdaten:
10.04. Berlin Postbahnhof
11.04. Hamburg Knust
14.04. Dresden Groove Station
15.04. Bremen Tower
16.04. Hannover Lux
18.04. Osnabrück Kleine Freiheit
19.04. Köln Stadtgarten
20.04. Bochum Zeche Bochum
21.04. Frankfurt/Main Batschkapp
23.04. Stuttgart clubCANN
24.04. Dingolfing Redbox Festival @ Eishalle
26.04. Zürich SwitzerlandExil
28.04. Vienna AustriaChelsea
29.04. München Muffathalle
08.05. Irschenberg IrschenBerg FESTIVAL
22.05. Salching Pfingst-Open-Air
26.06. Chemnitz Kosmonaut Festival
14.08. Stukenbrock Serengeti Festival