Popa Chubby: The Catfish


„Diese Aufnahmen sind für Euch. Ihr inspiriert mich jeden Tag.  Ihr macht, dass ich besser spielen will, besser schreiben will, besser singen will.“ Mit diesem Zitat wird der Hörer auf Popa Chubbys neuen Album begrüßt und wir werden sehen, ob er diesem Anspruch gerecht wird. Popa Chubby hat 12 Titel eingespielt, wobei bis auf Robert Johnsons „C’mon in my kitchen“ alle von Poppa Chubby selbst stammen oder im Fall von „Bye Bye Love“ von ihm arrangiert wurden.

Besser spielen: „The Catfish“ ist ein grundsolides Bluesrockalbum, wobei mehr das solider Handwerk wie die filigrane Kunst im Vordergrund steht. Popa Chubby gibt nicht der virtuosen Übergitarristen, sondern demonstriert Basisblues und Gitarrenkunst, die beim zuhören Spaß macht oder in den Bann zieht. „Blues for Charlie“ beginnt mit einem typischen Bluesriff, traurig gesellt sich das Keyboard dazu. Streicher geben dem Zuhörer den emotionellen Rest. Ein trauriges Instrumental eben für Charlie Hebdo.

Besser schreiben: 10 von 12 Songs stammen unter Nennung seinem Geburtsnamen Ted Horowitz von ihm selbst. Er bedient sich dabei an Bluesingredienzien wie auch an Arrangmentvarianten wie bei Everly Brothers Song „Bye bye love“ oder an Jazzelementen in der Reminiszenz „Wes is more“, bei der er Wes Montgomery bedacht hat. „Slow Down Sugar“ ist eine im Stil von Cool Jazz aufgenommen Nummer, in der seine Tochter Tipitina die Trompete spielt. Das Stück fordert den Gegenüber in Worten und Musiktempo auf, den Fuß vom Pedal zu nehmen, weil man viel zu schnell unterwegs ist. Ein Hinweis, der sich nicht unbedingt auf das Autofahren beschränkt, sondern das „Entschleunigen“ an sich in sich birgt

Besser singen: Ich mag markante Stimmen, ich mag es, dass man die Handschrift eines Musikers erkennt. So auch bei allen Songs auf dem Album, den Popa Chubby seinen markanten vokalen Stempel aufdrückt.

Im großen und ganzen sind alle Titel brauchbare und sauber eingespielte Bluesrocknummern. Mein Favorit ist „The Catfish“, eine rhythmisch auf Tempo reduzierte Nummer, akzentuierte Gitarrenlicks und Popa Chubbys Stimme, wie sie nur aus den Clubs aus New York entspringen kann. Mein heimlicher Favorit aber ist „C’mon in my kitchen“. Die Puristen würden diese Nummer als angloamerikanische Verunglimpfung des Originals bezeichnen. Sobald aber Popa die Slidegitarre spielt und das Piano zum Solo ansetzt, ist Popa alles vergeben. Hier macht sich Spiellaune breit, die sich in Tempo und Popas markanten Gesang bemerkbar macht.

Das Album ist bei EarMusic erschienen. Informationen auf http://www.popachubby.com/

Wir danken Music-Matters und Maren Kumpe für die breite Unterstützung http://www.music-matters.de/


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