Nikki O’Neill: Love will lead you home


Es gibt CDs, die begeistern vom  ersten Ton an. Es gibt CDs, da muss man sich reinhören und kommt dann auf ein respektables Ergebnis. Aber es gibt auch Alben, die handwerklich so an der Grenze sind, dass sich der Redakteur schwer tut, das Album gerecht zu bewerten. Da muss man sich dann fragen, ob und warum ein Producer vor Ort war und warum er das Ganze nicht in die richtige Richtung gelenkt hat.

Das EP-Album „Love will lead you home“ von Nikki O’Neal hat 6 Titel und soll klingen als wenn „Chrissie Hynde mit Mavis Staples in Al Green’s Küche herumhängt“. Das Ganze reiht sich gemäß Webseite bei Soulrock und Gospel ein. Dieser Meinung bin ich nicht. Bereits der erste Song „Wait no more“ klingt eher wie ein Mix einer Tennieband der 80er und einem „huhu“ singenden Mädchen, das den ganzen Tonumfang des Songs nicht beherrscht. Gesanglich ein paar Hertz daneben zu liegen ist das alleinige Vorrecht von Melanie Safka. Etwas gefühlvoller und souliger startet „Love will lead you home“, der Titelsong des Albums. Der Song hat wirklich gute Ansätze, nur bleibt der Gesang schnell auf der Strecke. Der Backgroundgesang gibt der Leadstimme Gottseidank die notwendige Stütze. Romantisch geht es bei „In the Waking Moments of Day“ zu. Nikki O’Neill versucht es von der lieblichen Seite. Der Titelsong „Love will lead you home“ ist handwerklich der beste Song. Saubere Gesangspassagen und eine Tonlage, welche Nikki O’Neill wirklich gut liegt. Aber „HuHu“ alleine im Background genügt nicht, um den Gesamteindruck zu verbessern und Soul-, Gospel- oder Bluesfeeling aufkommen zu lassen. Es fehlt am „Nikki O’Neill Touch“, der aufhorchen lässt und im Gehirn sofort ihr Album herunterspult. Wenn der Touch sich mit sauberen Gesangspassagen verbindet, freuen wir uns schon auf das nächste Album

Die ganze Medienarbeit von Nikki O’Neill steckt noch in den Kinderschuhen. Auftritte sind eher noch rar und im Wesentlichen Werbegigs auf der NAMM-Show. Die Videos sind kurze und unvollständige Clips, die keinen wirklichen Eindruck von Nikki O’Neill wiedergeben.

Resumé: Gute Demo-CD, aber kein wirklicher Durchbruch für eine Soloprojekt der Sängerin und Gitarristin Nikki O’Neill.

Songliste:

1 Wait No More 03:01

2 A Second Chance 04:08

3 In the Waking Moments of the Day 01:53

4 Love Will Lead You Home 03:38

5 I Will Cross Over 03:48

6 That’s What Love Can Do 04:17

https://www.nikkioneill.com/


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